TURKELSTEYN war Glocken- und Geschützgießer.

Zwischen 1608 und 1648 wird er häufig in Brüssel urkundlich erwähnt, weshalb er in einigen Quellen als Flame geführt wird. 1610/14 ist er für die Ausführung des Gusses eines Löwen aus vergoldetem Kupfer für das Grabmal Johanns II. von Brabant im Chor von Ste-Gudule zu Brüssel verantwortlich. Ferner liegen Dokumente über die Lieferung von Bronzekandelabern und einem Schmuck-Gitter vor. Die Bronzegruppe des Erzengels Michael im Braunschweiger Museum ist zwar signiert, die Zuschreibung an TURKESTEYN bleibt dennoch hypothetisch, weil überlieferte gesicherte Werke von ihm fehlen. Der manieristische Stilcharakter der Vorlage von ➔Hans REICHLE wird in der Kopie, deren Details sehr sorgfältig gearbeitet sind, noch unterstrichen. Stilistisch besteht ein erheblicher Unterschied zwischen  dem Braunschweiger Erzengel und dem Löwen am Brüsseler Grabmal, weshalb es Zweifel daran gibt, dass es sich um Arbeiten des gleichen Gießers handelt. ■ nach Marguerite DEVIGNE in TH.-B.

Plastik 17. Jh. → SCHENCK